Aggressive Anrufer und dubiose Angebote – der Wettbewerb nimmt wieder Fahrt auf

Unlautere Praktiken bei der Neukundengewinnung nehmen wieder zu

 – Telefonanrufe

Mit sinkenden Börsenpreisen nimmt der Wettbewerb im Energiemarkt wieder zu, eigentlich ein gutes Signal für die Kunden.

Leider sind es aber gerade die „schwarzen Schafe“, die als erste wieder mit aggressiven Telefonanrufen ihre dubiosen Angebote unter die Leute bringen wollen.
So werden teilweise Kunden durch Falschaussagen und falsche Versprechen in die Irre geführt.

Hier ein Beispiel aus der Praxis eines anderen Versorgers:

„Ihr lokaler Versorger setze die Strompreisbremse nicht um und ist zu viel zu teuer“, behauptet der relativ aggressive Anrufer. Er bietet einen neuen Stromvertrag für 64 Cent pro kWh an. Der Kunde brauche nichts zu unternehmen und müsse am Telefon einfach nur Ja sagen, so die Ansage.
Die Vertragsbedingungen erhalte er nach Ablauf der Widerrufsfrist per Whatsapp geschickt und könne die Zustimmung dazu einfach über einen Click bestätigen
.

redaktionelle Anmerkung: Der lokale Versorger bietet fast allen Haushaltskunden aktuell einen Preis von unter 40 Cent pro Kilowattstunde und somit unter der Preisbremse an.

Neben der dreisten Lüge und dem überzogenen Preis gibt es hier auch etliche Rechtsverstöße zu bemängeln, so sind die Vertragsbedingungen dem Kunden immer vor Abschluss des Vertrages in Textform zu übermitteln.

Seit dem 27. Juli 2021 darf ein Energieliefervertrag nicht mehr telefonisch oder mündlich abgeschlossen werden. Für Energielieferverträge mit Haushaltskundinnen und -kunden ist immer die Textform vorgeschrieben (§ 41b Abs. 1 Energiewirtschaftsgesetz). Textform bedeutet zum Beispiel per Brief, Fax, E-Mail oder SMS. In allen anderen Fällen ist der Vertrag unwirksam.

Bei so einem Fernabsatzvertrag haben Sie ein Widerrufsrecht von 14 Tagen (§ 312g Bürgerliches Gesetzbuch).

 – Haustürgeschäfte

Kunden berichteten immer wieder, dass sie von Unbekannten angerufen oder diese persönlich vorstellig wurden und sich als Stadtwerke-Mitarbeiter ausgaben.
Die Anrufer oder Haustürvertreter erzählen den Kunden, die Strom- und Gaspreise würden erhöht und Sie sollten doch neue Verträge zu besseren Preisen  abschließen. Dazu sollen die Kunden Ihre Vertragsdaten (Kundennummer, Zählernummer usw.) am Telefon nennen.

Von Haustürvertretern wurde auch gesagt, die Stadtwerke werden in Kürze von einem neuen Unternehmen übernommen, deshalb müssen jetzt neue Verträge abgeschlossen werden. Das ist natürlich gelogen, die Stadtwerke sind auch weiterhin Ihr zuverlässiger Partner vor Ort.

Es handelt sich eindeutig um eine Betrugsmasche, so sollen die Kunden ohne Ihr Wissen bei einem anderen Versorger angemeldet werden, um eine Provision zu kassieren.

Stadtwerke-Mitarbeiter rufen nicht an und fordern telefonisch persönliche Daten, außerdem sind uns Ihre Zähler- und Vertragskontonummer (Kundennummern gibt es bei uns nicht) natürlich bekannt.

Bitte seien Sie bei solchen oder ähnlichen Anrufen sehr vorsichtig. Geben Sie nimals Ihre Kontoverbindung oder Ihre Zählernummer heraus!

Wenn Sie ein mulmiges Gefühl haben, legen Sie am besten auf, ohne persönliche Daten preis zu geben.

Sie sind sich unsicher wegen eines Anrufes und vermuten einen Täuschungsversuch? Rufen Sie uns unter unserer Servicehotline 03378 86 06 0 gerne an.


– Sollten Ihnen dennoch ein Energievertrag untergeschoben worden sein…

…hier gibt es Tips und Ratschläge von der Verbraucherzentrale.


– Unerlaubte Telefonwerbung – so können Sie sich wehren:

“Wenn Sie zu Werbezwecken angerufen werden, ohne vorher eingewilligt zu haben,
ist das rechtswidrig. Die Bundesnetzagentur verfolgt unerlaubte Werbeanrufe
und geht gegen die Verursacher vor. Im Falle eines Tatnachweises können
Bußgelder von bis zu 300.000 Euro festgesetzt werden.”
(Information von der Internetseite der Bundesnetzagentur)

Hier können sich direkt an die Bundesnetzagentur wenden, die extra für unseriöse Telefonanrufe ein online-Beschwerdeformular eingerichtet hat:  https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/AnfragenBeschwerden/Beschwerde_Aerger/start.html