Warum sind die Energiepreise so stark gestiegen?
Die Beschaffungskosten, die die Energieversorger für Strom und Gas zahlen müssen, sind in den vergangenen Monaten extrem stark gestiegen. Zeitweise erreichten die Preise für die Beschaffung nie zuvor gekannte Höhen.
Bereits im vergangenen Jahr lagen die Preise an den Energie-Börsen auf einem hohen Niveau. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat den Druck weiter erhöht. Die von Russland eingestellten Gaslieferungen verknappten das Gasangebot. Das führte zu stark steigenden Preisen beim Gaseinkauf und bei der gasbasierten Erzeugung von Strom.
Den Stadtwerken Ludwigsfelde ist es in der Vergangenheit immer gelungen, mit einer vorausschauenden Beschaffungsstrategie Risiken zu minimieren. Strom und Erdgas wird von uns lange im Voraus beschafft. Dadurch wirken sich Turbulenzen an den Handelsbörsen nicht 1:1 auf Ihren Tarif aus, sondern werden über einen längeren Zeitraum geglättet. Dies führt einerseits dazu, dass wir fallende Preise nicht sofort weitergeben können, in der jetzigen Situation aber dämpft diese Strategie die stark gestiegenen Großhandelspreise. Der Preisanstieg in unseren Tarifen fällt dadurch deutlich geringer aus als die Preisspitzen an den Börsen.
Entwicklung der Strompreise
Im Diagramm unten links ist die Entwicklung der Strompreise am Terminmarkt dargestellt. Der Terminmarkt bildet nicht die aktuellen Preise für die Lieferung ab, sondern den Preis für Lieferungen in den Folgejahren. Dieser hat sich im Zeitraum von 2020 bis 2022 mehr als versiebenfacht.
Die Stadtwerke Ludwigsfelde verfolgen eine langfristige Einkaufsstrategie. Wir beginnen mit dem rollierenden Einkauf ca. 20 Monate vor dem Lieferjahr und kaufen an jedem Börsenhandelstag einen Teil der benötigten Jahresmenge. Damit wird über den gesamten Beschaffungszeitraum der Preisverlauf der Börse nachgebildet. Die enormen Spitzenwerte im September 2022 fließen somit nur zu einem geringen Teil in den Einkaufspreis für das Lieferjahr 2023 ein.
Zu dem Preisanstieg der Strombeschaffung kommt zum 01.01.2023 auch noch ein nicht unerheblicher Anstieg der Netzentgelte aus dem vorgelagerten Stromnetz hinzu, die auch in unsere Netzentgelte und damit in die Kundenpreise einfließen.
Im Diagramm rechts unten ist die Entwicklung des Strompreises unseres Produktes LudwigStromPrivat zu sehen. Es ist der Mischpreis dargestellt, das heißt die Kosten aus dem Arbeitspreis und dem jährlichen Grundpreis für einen Musterkunden mit 2.000 kWh/Jahr. Gegenüber 2022 steigt der Mischpreis für diesen Musterkunden von 30,45 ct/kWh auf 42,28 ct/kWh. Das entspricht einer Erhöhung um 39 % bzw. 230 Euro pro Jahr.
Im Vergleich zu den Wettbewerbsangeboten (z. B. bei Verivox) ist unser LudwigStromPrivat rund 10 ct/kWh günstiger.
Entwicklung der Gaspreise
Im Diagramm unten links ist auch hier die Entwicklung der Gaspreise am Terminmarkt dargestellt. Die Preise steigen im Zeitraum von 2020 bis 2022 um nahezu das Achtfache.
Die Stadtwerke Ludwigsfelde verfolgen beim Gaseinkauf die gleiche Strategie wie beim Strom.
Im Diagramm unten rechts ist der Mischpreis für unser Produkt LudwigGasPrivat für einen Musterkunden mit 15.000 kWh/Jahr dargestellt. Dieser beträgt ab dem 01.01.2023 11,38 ct/kWh. Das entspricht einem Anstieg gegenüber 2022 um 64 % bzw. 663 Euro pro Jahr.
Im Gas sind die Netzentgelte niedriger und der Kostenblock der Umlagen und Abgaben ist deutlicher kleiner als im Strom. Somit wirkt eine Erhöhung der Erdgasbezugskosten viel direkter auf den Kundenendpreis.
Auch im Gas können sich unsere Preise im Vergleich zu den Wettbewerbsangeboten sehen lassen. So ist unser LudwigGasPrivat etwa 7 bis 8 ct/kWh günstiger als die besten Angebote auf Vergleichsportalen.